Die Kraft der Retrospektive: Erkenntnisse mit dem 3-Boxes Canvas

Entdecken Sie, wie das 3-Boxes Canvas Teams dabei unterstützt, zukünftige Prozesse und Datenprodukte durch retrospektive Analysen zu optimieren und gleichzeitig die Entwicklung einer effektiven Datenstrategie zu fördern.

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Die Reflexion über vergangene Prozesse ist im Bereich der Datenstrategie ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zu kontinuierlicher Verbesserung. Datentreibers 3-Boxes Canvas bietet Teams ein wirkungsvolles Werkzeug, um ihre Leistungen rückblickend zu bewerten und verborgene Erkenntnisse für zukünftige Strategien zu gewinnen. Die Bedeutung dieses Tools zeigt sich in seinen Fähigkeiten:

  • Chancen und Herausforderungen erkennen: Es liefert Einblicke in Bereiche mit Verbesserungspotenzial sowie in Möglichkeiten für zukünftige Projekte.
  • Verfeinerung der Aufgabenstellung: Es unterstützt Teams dabei, Problemstellungen klarer zu definieren und unternehmensspezifische Lösungen zu entwickeln.
  • Steigerung von Effektivität und Effizienz: Durch das Verständnis des aktuellen Stands können neue Prozesse gezielter und effizienter gestaltet werden.
  • Vermeidung wiederkehrender Fehler und Ressourcenverschwendung: Mitarbeitende lernen aus vergangenen Fehlern und reduzieren dadurch zukünftige Zeit- und Ressourcenverluste.

Darüber hinaus ist das 3-Boxes Canvas ein idealer Start- und Schlusspunkt für jeden Workshop mit zusätzlichen Datentreiber-Canvases. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie das Canvas für Ihre Team-Retrospektiven effektiv nutzen und somit auch einen perfekten Einstieg in den Workshop meistern.

3-Boxes Canvas: Ein flexibles Tool für Team-Retrospektiven

Das 3-Boxes Canvas ist ein vielseitiges und generisches Tool, das in drei zentrale Bereiche unterteilt ist: „What went well?“, „What went poorly?“ und „What have we learned?“. Diese Bezeichnungen sind flexibel und lassen sich in verschiedenen Kontexten anwenden, um Teams dabei zu unterstützen, ihre Erfahrungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und ganzheitlich zu analysieren. In Artikel 3 unserer Reihe werden wir sehen, wie das Canvas in einem neuen Zusammenhang mit drei neuen Feldern genutzt werden kann.

Praktischer Einsatz des 3-Boxes Canvas

Betrachten wir das Datenteam der Sad HIPPO Company, das in den vergangenen Monaten an mehreren Projekten gearbeitet hat. Nun steht es vor der Herausforderung, die eigene Arbeitsweise rückblickend zu bewerten und Optimierungspotenziale im Rahmen einer neuen, unternehmensweiten Datenstrategie zu identifizieren. Für eine detaillierte Analyse ist es entscheidend, alle Anwender – also das gesamte Team – zusammenzubringen, um Prozesse und Strukturen gründlich zu prüfen. Zu diesem Zweck findet ein On-Site-Workshop statt.

In einem großen Raum hängt ein DIN-A0-großes 3-Boxes Canvas an der Wand. Alternativ können alle Canvases auch auf dem Miro Board eingesetzt werden, was sich besonders für Remote-Teams anbietet.

Nach einer einleitenden Begrüßung und einer ersten Einführung in die Situation beginnt die Team-Retrospektive. Der Workshop-Leiter geht nun nacheinander die jeweiligen Felder durch. Auf jedes Feld sollten dabei nicht mehr als etwa 5 Minuten entfallen. Jedes Teammitglied bringt seine Gedanken und Beobachtungen zum aktuellen Feld ein, der Workshop-Leiter notiert diese auf farbigen Haftnotizen.

Durchführung der Retrospektive:

Die interaktive Sitzung beginnt mit „What have we learned?“. Der Workshop-Leiter fordert die Teammitglieder auf, ihre Erkenntnisse und Erfahrungen zu teilen. Während sie sprechen, bewegt er sich im Raum und notiert die Beiträge auf farbigen Haftnotizen, die er an das Canvas anbringt.

Der Start mit „What have we learned“ kann die Teilnehmenden dazu ermutigen, sich aktiv auf die Retrospektive einzulassen und gemeinsam darüber nachzudenken, welche Lehren sie einzeln oder im Team aus vergangenen Erfahrungen gezogen haben. Dieser Schritt dient als Icebreaker und hilft den Teilnehmenden, sich ohne sofortige Wertung auf vergangene Ereignisse zu konzentrieren.

Nach einer kurzen Pause zum Austausch im Team folgt der Übergang zu „What went well?“. Der Leiter stellt positive Aspekte in den Vordergrund, lobt Beiträge und notiert weiterhin Kommentare.

Durch den anfänglichen Fokus auf positive Aspekte fühlen sich die Teilnehmenden oft sicherer im Prozess. Schließlich ist es meist angenehmer, über Erfolge als über Misserfolge zu sprechen.

In der Phase „What went poorly?“ fordert der Workshop-Leiter das Team auf, offen über Herausforderungen und Probleme zu sprechen. Er schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der die Mitglieder kritische Punkte bedenkenlos ansprechen können.

Nun ist das Team bereit, tiefer einzusteigen und weniger erfolgreiche Aspekte zu beleuchten. Während einige Teammitglieder möglicherweise brennend darauf warten, kritische Themen zu diskutieren, kann dieser Schritt für andere eher eine Herausforderung sein. An dieser Stelle sollten die Teilnehmenden ermutigt werden, ihre Gedanken und Anmerkungen entweder direkt zu äußern oder auf Haftnotizen zu schreiben. Dies kann besonders aufschlussreich sein, da verborgene Problemfelder sichtbar werden können.

Relevante Themen identifizieren

Auf die Sammlung der Gedanken am Canvas folgt das „Dot-Voting“. Dabei vergeben die Teammitglieder Punkte auf den Haftnotizen, um die wichtigsten Themen zu ermitteln. Die Haftnotizen mit den meisten Punkten werden als relevant ausgewählt. Das fördert partizipative Entscheidungsfindung und hilft bei der Priorisierung von Themen. Dieser Schritt bereitet das anschließende „Cause-Effect Canvas“ vor, indem er den Fokus auf die tiefergehende Ursachenanalyse der identifizierten Probleme legt.

Die Arbeit mit dem 3-Boxes Canvas ist ein wesentlicher Baustein im Prozess, um eine wirkungsvolle Datenstrategie zu entwickeln. Mit dieser Methode können Teams ihre Stärken erkennen, Schwächen angehen und aus ihren Erfahrungen lernen. Der Einstieg in die vertiefte Strategiefindung ist so optimal vorbereitet und bildet ein stabiles Fundament.

Im nächsten Artikel unserer Reihe widmen wir uns dem Cause-Effect Canvas und zeigen, wie die Teilnehmenden in die detaillierte Problemanalyse eintauchen können, um wirksame Lösungsstrategien zu entwickeln.

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Methodik vertiefen und mit Datentreiber wachsen

Um Ihr Wissen über das 3-Boxes Canvas und andere Methoden zu vertiefen, besuchen Sie unsere Seminare zu „Data Strategy & Culture“ für Einsteiger und „Data Design Thinking“ für Fortgeschrittene. Diese Seminare vermitteln umfassendes Know-how und praktische Fähigkeiten zur Entwicklung und Umsetzung einer ganzheitlichen Datenstrategie, wobei alle relevanten Stakeholder – idealerweise aus unterschiedlichen Disziplinen – eingebunden werden, um eine durchgängige Datenstrategie zu schaffen, die Visionen, Ziele, Menschen und Nutzer sowie Nutzen und Machbarkeit verbindet.

Im „Data Design Thinking“-Seminar von Datentreiber geht es um die praktische Umsetzung analytischer Prozesse und den Aufbau einer datengetriebenen Unternehmenskultur. Teilnehmende lernen unter anderem, analytische Use Cases zu identifizieren, zu bewerten und zu priorisieren, den analytischen Reifegrad zu kontextualisieren sowie die Datenlandschaft effektiv zu nutzen und zu managen.

Das „Data Strategy & Culture“-Seminar hingegen konzentriert sich auf die Gestaltung des digitalen und kulturellen Wandels hin zu einem datengetriebenen Geschäftsmodell. Es bietet Einblicke in Big Data, Predictive Analytics und KI sowie in die Entwicklung relevanter Geschäfts-KPIs und die Vermeidung typischer Fallstricke im Analytics-Bereich.

Die Seminare sind so konzipiert, dass sie nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern den Lernprozess durch praktische Übungen und die Entwicklung individueller Datenstrategien vertiefen. Teilnehmende lernen, Datenstrategien zu konzipieren, die über die isolierte Betrachtung einzelner Canvas hinausgehen und Synergieeffekte in einer umfassenden Datenstrategie nutzen.

Train. Think. Transform.